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Inhalt:
Sechs nur thematisch zusammenhängende Kurzfilme feiern die befreiende Lust daran, seiner aufgestauten Wut mal so richtig freien Lauf zu lassen.
Ein Psychopath kapert ein Flugzeug, um sich an seinen Feinden zu rächen. Eine Kellnerin erkennt in einem Kunden den Mann, der ihren Vater ruiniert hat. Ein Zwist auf einer Landstraße entwickelt sich zum Kampf auf Leben und Tod. Ein Bombenexperte setzt sich gegen die Willkür der Behörden zur Wehr. Ein Millionär sucht einen Ausweg für seinen Sohn, der nach einem Unfall Fahrerflucht begangen hat. Eine Hochzeit geht den Bach runter, als die Braut bemerkt, dass ihr Gatte eine Kollegin, mit der er eine Affäre hatte, eingeladen hat.
Filmkritik:
Einen Film über den Alltag und die Wut hat der argentinische Filmemacher Damian Szífron gemacht, wie es noch keinen gegeben hat. Nomen est omen. "Wild Tales" ist eine pechschwarze, blutige Komödie mit sechs voneinander unabhängigen Geschichten, die aufgrund ihrer Erzählhaltung und Struktur ein wenig an Roald Dahls schwarzhumorige Moritaten erinnert. Schon in der ersten Episode wird klar, dass Szífron kein Vertreter des neuen lateinamerikanischen Kinos ist, sondern sich eher dem Erzählkino Pedro Almodovars verpflichtet fühlt, der mit seiner Firma Deseo Films auch als Produzent verantwortlich zeichnet: An Bord eines Flugzeugs stellen die Passagiere nacheinander fest, dass sie allesamt einen gemeinsamen Bekannten haben und nicht zufällig an Bord sitzen, denn der gemeinsame Bekannte hat die Gewalt über das Flugzeug übernommen. Die Einstellung, die zeigt, was er im Schilde führt, ist die vielleicht beste und am erschütterndsten komische des Films.
Sein Pulver hat er damit allerdings nicht verschossen, vielmehr ist es eine Ouvertüre, eine Einstimmung darauf, was noch folgen wird, in immer noch groteskeren Episoden, die jeweils eine bestens bekannte Alltagssituation als Ausgang nehmen, um sie danach genüsslich eskalieren zu lassen. Der ganz normale Wahnsinn des Alltags trifft auf den Wahnsinn der Durchgeknallten, findet stets eine überraschende und zwingend logisch erscheinende Auflösung. Eine Bedienung in einem Restaurant stellt fest, dass ihr einziger Kunde der Mann ist, der ihrer Familie die Existenz geraubt hat. Ein dynamischer Audi-Fahrer hat vor sich auf der Landstraße einen langsamen Wagen, der ihn nicht überholen lassen will. Ein Sprengstoffexperte will es nicht länger hinnehmen, dass sein Auto ohne ersichtlichen Grund von der Stadt abgeschleppt wird. Ein Industrieller wird von seinem Sohn geweckt, der habe eine schwangere Frau überfahren und Fahrerflucht begangen. Und schließlich erlebt man noch die Mutter aller katastrophalen Hochzeiten, als die frisch Vermählte realisiert, dass ihr Mann eine Affäre mit einer auf der Hochzeitsfeier anwesenden Kollegin hat.
Blut, Schweiß, Tränen und andere Körperflüssigkeiten bilden den Kitt, der die Szenen zusammenhält. Das Ergebnis ist ein irrwitzig lustiger Film, aber auch eine schonungslose Generalabrechnung mit dem Land Argentinien, in dem Zivilisation nur noch eine leere Hülse ist. Was passiert, wenn sie platzt, zeigt "Wild Tales".
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wer über die Aktivitäten der Gruppe "Kleines-Feines-Kino" auf dem Laufenden sein möchte, kann sich hier eintragen:
https://www.muenchnersingles.de/group/436#overview
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Homepage:
http://www.kino.de/kinofilm/wild-tales-jeder-dreht-mal-durch/154392
Anfahrtsbeschreibung:
zwischen Stachus und Sendlinger Tor Platz - die Filmwirtschaft liegt im Innenhof schräg ggü. des City Kinos
http://city-kinos.de/kinos/detail/100090
Kosten
ca. 9 Euro
Teilnehmer
6 (ein Mann und
5 Frauen )
2 auf der Warteliste
Max. Teilnehmer 6 (ausgebucht)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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