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Ceux qui m'aiment prendront le train (Wer mich liebt, nimmt den Zug)
Film aus Frankreich 1998 – Regie: Patrice Chéreau – Buch: Danièle Thompson, Patrice Chéreau, Pierre Trividic – Darsteller: Pascal Greggory, Jean-Louis Trintignant, Bruno Todeschini, Vincent Perez, Charles Berling, Valéria Bruni-Tedeschi – 120 min, OmU – Einführung: Klaus Kalchschmid
Der exzentrische Familienpatriarch und homosexuelle Künstler Jean-Baptiste Emmerich bestimmt vor seinem Krebstod mit 70 Jahren: Wer mich liebt, nimmt den Zug – nach Limoges! Nachdem Freunde und Familienmitglieder in Paris den Zug bestiegen haben, brechen unterdrückte Emotionen und Feindschaften unter der bunt gemischten „Trauergemeinde“ auf, zumal manche zum ersten Mal voneinander – und der Rivalität zum Toten – erfahren. Die Reise auf engstem Raum, das Begräbnis und später das nächtliche Zusammensein in der Villa des Toten, während es draußen schüttet, mischt die Karten neu, offenbart Konflikte, Verletzungen, Eifersucht in allen Spielarten, gibt am Ende aber auch Raum für Versöhnung. Wahre Freunde treffen auf falsche, Erben auf Nicht-Erben, Seelenverwandte auf Blutsverwandte, aktuelle auf ehemalige Liebhaber, Männer auf Frauen. Ein Film über die Fülle – und den Schmerz – des Lebens angesichts des Todes, mit einer geradezu „entfesselten“ Kamera.
Vor zwei Jahren, am 7. Oktober 2013, ist der Theater-, Opern- und Filmregisseur Patrice Chéreau im Alter von 69 Jahren gestorben. In der „Open Scene“ am Donnerstag, dem 29.10.15 um 19.00 Uhr erinnert das Filmmuseum mit Chéreaus vielleicht persönlichstem Film CEUX QUI M'AIMENT PRENDRONT LE TRAIN (WER MICH LIEBT, NIMMT DEN ZUG) an ihn. Klaus Kalchschmid hält zuvor eine Einführung.
„Chéreau ist mittendrin, lässt sich mitreißen, bleibt seinen Figuren selbst noch in intimsten Situationen wahrhaft hautnah. […] Es ist bewundernswert, wie seine Schauspielerinnen und Schauspieler diese Nähe aushalten und zurückgeben. Sie […] schaffen pure Gegenwärtigkeit: Sehnsucht, Erschöpfung, Zorn, Verzweiflung, Trauer und Hoffnung. Dabei spürt Chéreau auch sehr genau dem Zauber seiner Orte nach. Die Bewegung des Zuges, der kleine Bahnhof mit der sprechenden Bezeichnung 'La Souterraine', der riesige Friedhof von Limoges […], die Landstraße und die Tankstelle, die vergangene Pracht des Hauses von Emmerich, das Schuhlager und selbst noch das Badezimmer: Nichts in diesem Film versucht bezeichnend zu sein, nichts aber auch erschöpft sich in reinem Oberflächenrealismus. So nahe wir diesen Menschen sind […], so klar ist doch auch, dass wir uns nicht in einer Imitation des Lebens, sondern in einem Kunstwerk befinden.“ (Georg Seeßlen)
Kosten
vermutlich 6 E wegen Überlänge (120 Min.), sonst nur 4
Teilnehmer 8 (ein Mann und 7 Frauen )
Max. Teilnehmer Keine Teilnehmerbegrenzung
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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