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Die Oper „Turandot“, Puccinis letztes Werk, entführt in die Welt des alten chinesischen Kaiserreichs.
Im Mittelpunkt der Oper steht die grausame Prinzessin Turandot, die ihr Volk terrorisiert. Ihre, einem Fluch gleichende, Gewaltherrschaft, unter der ein ganzes Land ächzt, lässt sich nur durch die Verheiratung Turandots bannen. Der Hochmut der ebenso schönen wie grausamen Prinzessin Turandot hat schon vielen jungen Männern königlichen Geblüts das Leben gekostet. Jeder Bewerber um ihre Hand hat um den Einsatz seines Lebens drei Rätsel zu lösen.
Potentielle Ehekandidaten müssen eine schwere Prüfung über sich ergehen lassen. Wer die drei Rätsel der Prinzessin nicht lösen kann, auf den wartet die Enthauptung. Obwohl schon unzählige Prinzen den Tod gefunden haben, finden sich immer noch neue Kandidaten, die sich von der Schönheit Turandots hypnotisieren lassen und bereitwillig ihren Fragen stellen.
"Es kann sich jeder Prinz um Turandot bewerben aber zuerst drei Rätsel legt die Königin ihm vor. Löst er sie nicht, muss er vom Beile sterben und schaugetragen wird sein Haupt auf Pekings Tor. Löst er die Rätsel auf hat er die Braut gewonnen, so lautet das Gesetz, wir schwören es bei der Sonne!"
Die grausame Prinzessin gibt sich auch nach 10 Toten Prinzen nicht mit drei Rätseln zufrieden und so hören wir den Prinzen Calaf wie er auch die anderen Rätseln löst: Der Baum auf den die Kinder... / Kennst du das Bild... / Wie heißt das Ding... / Von Perlen baut sich... / Ein Bruder ist's von vielen Brüdern... / Unter allen Schlangen... / Ich wohne in einem steinernen Haus... / Zwei Eimer sieht man... / Ein Vogel ist es... / Es führt dich meilenweit... / Auf einer großen Weide... / Es steht ein groß geräumig Haus...
Bisher war es keinem gelungen. Doch der Tartarenprinz Calaf findet nicht nur die richtigen Antworten, sondern auch den Weg zum Herzen der hochmütigen Prinzessin.
Calaf, Sohn eines vertriebenen Machthabers aus fremdem Land, durchbricht wider alle Erwartung dieses Schema. Er beantwortet die Fragen und steigert seinen Triumph, indem er die Machtverhältnisse umkehrt, das grausame Rätselspiel verlängert, und der Prinzessin eine Gegenfrage stellt. Sollte sie in der Lage sein, diese zu beantworten, verspricht er, sie von ihrem Heiratsversprechen zu entbinden. Indem Puccini in den ursprünglich persischen Märchenstoff eine neue Figur – die Sklavin Liù – einführt, eine Frauengestalt, die an die Heldinnen seiner früheren Opern erinnert, beleuchtet er die bestialische Brutalität Turandots nur noch deutlicher. Liù zerbricht – wie vor ihr diverse Puccini-Heroinen – an der grausamen, ihr Fühlen missachtenden Wirklichkeit. Als ihr klar wird, dass sie Calaf, den sie liebt, nicht für sich gewinnen kann, opfert sie für den Geliebten ihr Leben. Nach den Vorstellungen Puccinis sollte in der Schlussszene „die Liebe explodieren“ und „die Menschlichkeit der Liebe alle Grausamkeit überstrahlen“. Die eiskalte Prinzessin würde in ihrem Wesen eine komplette Wandlung erfahren.
Quälende Zweifel und lähmende Depressionen begleiteten den Entstehungsprozess von Giacomo Puccinis letzter Oper TURANDOT. Aus der zunächst diffusen Angst, seine Oper nicht mehr abschließen zu können, trieb Puccini sich selbst und sein Librettisten-Duo zur Eile an. Ein Neuanfang sollte es werden, geboren aus einer kompositorischen Krise, in die ihn die musikalischen Entwicklungen, ja Umwälzungen der Gegenwart geworfen hatten, ein Befreiungsschlag, ein Aufbruch zu neuen Ufern.
Schon der Stoff sollte die Abkehr von den Themen der Vergangenheit signalisieren. Puccini war auf der Suche nach dem „reinen Mythos“, der Essenz dessen, was er bislang in psychologisch-realistischer Kleinteiligkeit auf dem Theater erzählt hatte. Ihm schwebte ein märchenhaft-phantastisches Drama vor und er hatte es gefunden.
Als Mitte 1924 bei Puccini Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde, war die Oper – mit Ausnahme jener Schlussszene – praktisch vollendet. Ob es die schwere Krankheit war oder Puccinis Unfähigkeit, sich glaubhaft aus der dramaturgischen Sackgasse zu befreien, in die ihn die wunderbare, märchenhafte aber psychologisch kaum nachvollziehbare Verwandlung der Turandot geführt hatte, bleibt letztendlich Spekulation. Puccini starb an den Folgen einer Operation am 29. November 1924 in einem Brüsseler Krankenhaus und hinterließ das unvollendete Werk, das sein Kollege Franco Alfano – nach den Skizzen des Meisters – abschloss. Toscanini brachte TURANDOT am 25. April 1925 an der Mailänder Scala zur Uraufführung.
Obwohl Puccini mit seiner TURANDOT zu einem bedingungslosen Neuanfang nicht in der Lage gewesen war, macht sich der Einfluss seiner Erfahrung mit Werken zeitgenössischer Komponisten doch bemerkbar. Zwar hat dies zu keiner radikalen Änderung seiner Tonsprache geführt, aber seine Ausdrucksmittel sind ungewöhnlicher, subtiler, aber auch härter und dramatischer geworden. Mit der Partie der Turandot hat er einen völlig neuen Typ eines an Wagners schwere Heroinen erinnernden italienischen hochdramatischen Soprans geschaffen.
Turandot
Giacomo Puccini
12. Oktober 2019
19:00 – ca. 22:30 Uhr (inkl. Pausen)
Gesungen in Italienisch (mit deutschen Untertiteln).
Dirigent
Yannick Nézet-Séguin
Inszenierung
Franco Zeffirelli
Sänger/innen
Christine Goerke, Eleonora Buratto, Roberto Aronica, James Morris
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Hinweis:
Bei rechtzeitiger Anmeldung, und nach Bestätigung, würde ich Karten bei Vorkasse besorgen!
Anmeldeschluss Freitag, 16.08.2019 20:00 Uhr
Kosten
28,50 € (siehe Hinweis am Textende)
Teilnehmer 5 (keine Männer und 5 Frauen )
Max. Teilnehmer 5 (ausgebucht)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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