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Laute und schrille Punks, Hippies und küssende Pärchen in einem Meer voller Trabbis, kämpferische Fahnen und Demonstrant*innen auf dem Alexanderplatz, Schattengeschöpfe und Betrunkene in ihrer Stammkneipe und auf Volksfesten oder geduldig wartende Bürger*innen an Haltestellen – Harald Hauswalds Blick ist unverfälscht und einfühlsam. Seine Bilder sind voller Sympathie für das fotografierte Objekt und die Menschen vor seiner Kamera. Sie behalten stets ihre Würde und stehen im Gegensatz zu dem sie umgebenden Zerfall und Irrsinn. Entgegen dem vorherrschenden Bild des Westens über den Osten Deutschlands dominiert von SED und FDJ, Mauer und Stacheldraht, Aufmärschen und Militärparaden liefert Harald Hauswald eindringliche und einmalige Momentaufnahmen und Zeugnisse des sozialistischen Alltags, insbesondere der Entwicklung des Ostberliner Stadtraums und des Wirkens oppositioneller Gruppen, von Künstler*innen sowie verschiedenen Jugendkulturen.
Die Ausstellung zeigt ca. 250 Fotografien, die Ende der 1970er bis Mitte der 1990er Jahre entstanden sind, darunter eine Vielzahl bislang noch unveröffentlichter Motive. Es handelt sich um die erste Retrospektive von Harald Hauswald. Zusätzlich werden Inhalte und Teile seiner Stasi-Akte mit der Ausstellung verwoben. Über keinen anderen ostdeutschen Fotografen gibt es eine vergleichbar ausführliche Dokumentation, die zwischen 1977 und 1989 unter der Observation von etwa 40 inoffiziellen Mitarbeiter*innen entstanden ist und unter dem Namen „Radfahrer“ geführt wurde. 1985 erhielt Hauswald einen Stasi-internen Haftbefehl wegen „staatsfeindlicher Hetze“, „Devisenvergehen“, „Agententätigkeit“ und „Weitergabe nicht geheimer Nachrichten“ – auch seine Tochter wurde ihm als alleinerziehender Vater zeitweise weggenommen. Dieser Dialog zwischen zeithistorischem Bezug, Fotografie und Werk wird erstmals in einer Ausstellung aufbereitet und gezeigt.
Aktuell wird empfohlen, online ein Zeitfensterticket zu buchen. Tickets vor Ort stehen begrenzt zur Verfügung. Es kann zu Wartezeiten am Eingang kommen. Näheres hier:
https://www.co-berlin.org/news/same-same-but-different
Anmeldeschluss Freitag, 04.12.2020 15:00 Uhr
Kosten
10 €, erm. 6 €
Teilnehmer
10 (4 Männer und
6 Frauen )
einer auf der Warteliste
Max. Teilnehmer 10 (ausgebucht)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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