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Joséphine Sagna bezeichnet sich selbst als Schwarze Deutsche oder Afro-Deutsche. Im Wendejahr 1989 wurde sie als Tochter eines Senegalesen und einer Siebenbürger Sächsin in Stuttgart geboren. Schon als 5-Jährige besuchte sie eine Kunstschule, machte 2008 Kunstabitur und studierte schließlich, nach einem zweijährigen Abstecher in die Werbewelt, Malerei im Rahmen eines Designstudiums bei Prof. Christian Hahn und Prof. Henning Kles an der HAW in Hamburg, das sie 2019 mit dem Bachelor of Arts abschloss. Joséphine lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin zwischen Norddeutschland und Südfrankreich.
Ihr künstlerisches Schaffen ist von ihrem Leben mit mehreren Kulturen geprägt, in ihrer Malerei setzt sie sich insbesondere mit der Identität der Schwarzen Frau in einer weißen Mehrheitsgesellschaft auseinander.
In ihren farbstarken, großformatigen Bildern hinterfragt sie gängige Stereotypen und holt Vorurteile ans Licht, thematisiert strukturellen Rassismus und Empowerment. Fremd- und Eigenwahrnehmung, Intimität und Selbstinszenierung bilden die thematische Basis von Joséphines Werken. So erschafft sie - figurativ wie abstrakt - einen eigenen Kosmos, der stets um den weiblichen Körper kreist. Anstatt auf generische Modeltypen konzentriert sich die Künstlerin auf selbstbewusste und starke schwarze Frauen, die sich dem westlichen Schönheitsideal entgegen stellen — mit voller Kraft! Dabei geht es ihr nie um naturgetreue Abbildungen. Vielmehr fängt Joséphine die Essenz und Diversität der unterschiedlichen Persönlichkeiten in ihren vielschichtigen Bildern ein: Schicht für Schicht, mit unterschiedlichen Facetten und mit komplementierender Typografie.
Die Inspiration für ihre Bilder findet Joséphine Sagna oft auch auf Instagram. Die Vernetzung mit anderen BIPOC-Frauen in diesem sozialen Netzwerk und der Austausch über aktuelle Geschehnisse wie den rassistischen Anschlag in Hanau oder die weltweite Black Lives Matter-Bewegung ist wesentlich für ihre künstlerische Auseinandersetzung. In den Posts findet sie Frauen, deren Selbstinszenierung in digitalen Medien ein wichtiger Teil ihrer Lebensrealität geworden ist. Deren Geisteshaltungen, Statements und vor allem deren bewusst inszenierte Posen, greift Joséphine auf und transferiert sie in ihre Bildwelten.
Das Ziel ihres Schaffens ist es, eine Brücke zwischen der Mediennutzung im 21. Jahrhundert und traditionellen Kunstformen zu schlagen. Die kleinen quadratischen Fotos, die tagtäglich in hohem Tempo über die Bildschirme unserer digitalen Endgeräte flirren, überträgt sie auf ihre große persistente Leinwand. Damit übersetzt sie quasi Elemente aus einem extrem wechselhaften und flüchtigen Medium in die Malerei und schafft damit mehr Raum und Sichtbarkeit für BIPOC-Frauen.
Anmeldeschluss Donnerstag, 19.05.2022 22:00 Uhr
Kosten
Keine
Teilnehmer 1 (keine Männer und eine Frau )
Max. Teilnehmer 8 (7 freie Plätze)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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