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Wir treffen uns im Eingangsbereich des Amerikahauses zur Foto-Ausstellung "Floridas". Wer mag, geht im Anschluss noch mit auf einen kleinen Spaziergang zum Alten Nordfriedhof und eine Tasse Kaffee in Schwabing.
Über die Ausstellung
Dort, wo Strände und Palmen das öffentliche Image prägen, wo sich pinke Flamingos vor bunten Häuserfronten tummeln und Alligatoren in Pools verirren, kratzt Anastasia Samoylova (*1984, UdSSR) an der schillernden Fassade eines amerikanischen Traums. In ihrem fotografischen Road Trip zeigt Samoylova den Sunshine State Florida als eine flirrende Fantasie und subtropische Dystopie, die durch ihre tiefe politische Spaltung ebenso gezeichnet ist wie durch die Auswirkungen der Klimakrise.
Gleichzeitig erforscht Samoylova die soziokulturelle Identität des weltweit bekannten Swing States und zeigt, wie Florida sinnbildlich für die polarisierte Gegenwart der USA mit ihrer komplexen Vergangenheit steht. Ihre Bilder veranschaulichen sowohl die urbanen Zentren mit den trügerischen Werbeversprechen und luxuriösen Immobilien als auch verödete Landstriche oder wilde Natur.
Auf ihrer Reise porträtiert sie ebenso die Menschen, die ihr begegnet sind und trotz ihrer Gegensätzlichkeit Florida ihre Heimat nennen. Dabei erzählen ihre Arbeiten von farbenfroher Leere, von bombastischem Materialismus und kultureller Künstlichkeit, um Unvereinbarkeit, existenzielle Bedrohung und Tristesse zu offenbaren. Ihre Bilder spüren zahlreiche Widersprüche auf, befragen die Identitäten Floridas.
Vor dem Hintergrund dieser Dichotomie von inszenierter Wahrnehmung und Realität setzt Samoylova in ihrer künstlerischen Praxis Strategien der kommerziellen Fotografie ein, um sich mit Themen wie Umweltschutz, Konsum und dem Pittoresken zu beschäftigen. Ihre fotografischen Alltagsbeobachtungen schließen sich an die legendären Werke US-amerikanischer Fotograf*innen wie Berenice Abbott, Robert Frank oder Walker Evans an, die zu ihrer Zeit die USA ebenfalls während Road Trips visuell erkundet haben. Als Fotokünstlerin der Gegenwart haucht sie dem typisch amerikanischen Genre der Roadtrip-Fotografie neues Leben ein und setzt dem traditionell männlich geprägten Amerikabild eine weibliche Sicht entgegen.
Mit ihren bunt-schillernden, collageartigen Wirklichkeitsausschnitten transportiert sie die seinerzeit als vulgär empfundene Farbigkeit der New Color Photography in die Jetzt-Zeit. Die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland präsentierte C/O Berlin Anfang 2023 und wurde kuratiert von Dr. Kathrin Schönegg.
Foto: Church, Miami, 2020 ©Anastasia Samoylova
Kosten
keine
Teilnehmer 4 (ein Mann und 3 Frauen )
Max. Teilnehmer 5 (ein freier Platz)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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