Nur die junge Generation lässt sich mit einem guten Freund bzw. Freundin auf ein Techtelmechtel ein und vor allem Männer wollen sich nicht binden? Als ob! In unserer großen Single-Umfrage haben wir spannende Erkenntnisse zur „Freundschaft mit gewissen Vorzügen“ herausgefunden. Hier verraten wir euch, was andere Singles über Freundschaft Plus denken und Single-Coach Mashaal Omary erklärt, wie das Beziehungskonstrukt funktioniert – ganz ohne Herzschmerz!
Mashaal arbeitet als Single-Coach und Paartherapeutin und befasst sich auf Liebeskram mit Themen rund ums Dating und wie die Suche nach dem Liebesglück erfolgreich gelingt.
Was versteht man unter Freundschaft Plus?
Bei einer Freundschaft Plus haben zwei Freunde regelmäßig sexuellen Kontakt, ohne jedoch Gefühle füreinander zu empfinden. Laut unserer Umfrage unter Singles würden 26 Prozent sofort ja zur Freundschaft Plus sagen, während 44 Prozent sich das zumindest vorstellen könnten. Doch diese Form der Ungezwungenheit bringt nicht nur Vorteile mit sich. Damit sich beide Beteiligten wohlfühlen, gibt es einige Regeln zu beachten.
Freundschaft Plus Regeln
Um herauszufinden, welche Regeln dabei allgemein gelten sollten, haben wir Dating-Expertin und Single-Coach Mashaal Omary gefragt. Ihre Antwort:
„Eine klare Kommunikation ist der Schlüssel zum Glück – deshalb sollten folgende Fragen unbedingt geklärt sein: Was erwarten wir uns von der Freundschaft Plus? Was sind No-Gos? Sind wir füreinander exklusiv oder dürfen wir auch andere daten? Sonst kann es ganz schnell passieren, dass einer von beiden sich doch verliebt und mehr will. Und dann steht die Freundschaft auf dem Spiel!“
Für jede Freundschaft Plus können also ganz unterschiedliche Regeln gelten. Die einen haben neben dem/der Freund/in Plus keine weiteren Liebschaften, während andere weiterhin munter flirten und auf Dates gehen. Wichtig ist nur: redet ehrlich miteinander! Denn schließlich wollt ihr ja nicht die Freundschaft verlieren.
Kann aus Freundschaft Plus eine Beziehung werden?
Die gute Nachricht vorweg: ja, das kann es! Zumindest glauben das 72 Prozent der befragten Singles. Dennoch befürchten 35 Prozent, dass Herzschmerz hier vorprogrammiert ist. Was sollte man also tun, wenn sich plötzlich doch die Schmetterlinge anbahnen?
Mashaal Omary stellt klar: „Ehrlichkeit und Fairness sind das oberste Gebot. Bemerke ich, dass ich mich in meine Freundschaft Plus verliebe, ist offene Kommunikation der richtige Weg – so lassen sich falsche Erwartungen und Liebeskummer vermeiden. Und vielleicht beruhen die Gefühle auf Gegenseitigkeit?“
Freundschaft Plus– nicht nur für die junge Generation
Obwohl Freundschaft Plus ein modernes Beziehungskonstrukt zu sein scheint, haben fast die Hälfte aller befragten Singles schon Erfahrungen damit gemacht. Je jünger die Befragten, desto mehr bekennen sich dazu. Allerdings haben auch 43 Prozent der Generation 60+ schon die „Freundschaft mit gewissen Vorzügen“ ausprobiert.
„Auch die reifere Generation kann sich mit den Werten einer Freundschaft Plus identifizieren. Gegenseitige Wertschätzung, Verlässlichkeit und schöne Momente zu zweit rücken mit zunehmender Lebenserfahrung in den Fokus“, erklärt Mashaal Omary. Werte, die unabhängig vom Alter und auch in einer Freundschaft Plus gelten sollten. Immerhin enthält der Begriff nicht umsonst das Wort Freundschaft.
Sind Singles heute bindungsunfähig?
Aber wie konnte diese Beziehungsform überhaupt entstehen? „Der Freiheitsgedanke gewinnt in unserer modernen Zeit immer mehr an Bedeutung. Der Begriff Freundschaft Plus weckt oft negative Assoziationen – dabei kann es eine schöne Alternative zur klassischen Beziehung sein, sofern sich die Partner in ihren Erwartungen einig sind“, sagt Mashaal Omary.
Und wer zögert nun eigentlich, sich fest zu binden? 34 Prozent der Frauen suchen die „Schuld” bei den Männern, 21 Prozent der Männer hingegen bei den Frauen. Dass sie selbst zögern, geben nur vier Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer zu. Insgesamt herrscht aber Einigkeit: 64 Prozent der Singles sind der Überzeugung, dass das Geschlecht nichts darüber aussagt.
Fazit: Wer nicht wagt, der sich nicht verliebt
Aber ist das Leben nicht viel zu kurz, um auf den Richtigen zu warten und sich Sorgen zu machen, dass es wieder nicht klappen könnte? Auch in der Liebe heißt es: wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Zwar kann man mit einem guten Freund oder einer guten Freundin auch eine glückliche Freundschaft Plus führen. Der Partner sollte ohnehin der beste Freund sein, mit dem man alle Sorgen, Hoffnungen und Wünsche teilen kann. Aber früher oder später sollte man sich überlegen, ob diese Verbindung die eigenen Ziele (Hochzeit, Kinder etc.) näher bringt oder eben nicht. Und dann muss man vielleicht doch mal die Reißleine ziehen und sich auf die Suche nach einer „echten“ Beziehung machen.